s rueckblick

IMG 4061Am 08. September findet wieder der „Tag der Legenden“ statt, an dem ehemalige berühmte Fußballspieler gegeneinander antreten, während verschiedene Schulen und andere öffentliche Einrichtungen Kuchen, Kaffee und Selbstgebasteltes verkaufen. Der Erlös dieses Verkaufs geht an „Nestwerk“, eine Hilfsorganisation, die sich für Kinder aus sozial benachteiligten Stadtteilen in Hamburg einsetzt.

Doch was macht die Organisation genau?


Jamliner-Nils

Im Rahmen der AG „Kreatives Schreiben“ sind meine Mitschülerin Lisanne und ich zusammen mit Frau Nirenberg nach Billstedt gefahren, wo wir uns zuerst mit Jakob Ungerer, dem Leiter des gemeinnützigen Bereichs von „Nestwerk“, trafen. Er beantwortete uns einige Fragen, was die Arbeit und die Projekte betrifft. So erfuhren wir zum Beispiel, dass die Arbeit bei „Nestwerk“ für die meisten Helfer ehrenamtlich ist, es aber auch einige fest angestellte Mitarbeiter gibt. Zurzeit organisiert „Nestwerk“ vor allem sechs Projekte.

Das wohl wichtigste davon ist der „Jamliner“, ein ausrangierter Linienbus, der angemalt und zu einem Tonstudio umgebaut worden ist. An jedem Werktag steht er in einem anderen Stadtteil und Kinder und Jugendliche können dort als Band einen Song schreiben und komponieren. Jede Band übt etwa ein halbes Jahr lang einmal in der Woche ihr gemeinsames Stück und am Ende jedes Halbjahres gibt es eine Art Musik-Festival des Jamliners, auf dem jede Band ihren Song aufführen darf. Das Wichtigste ist, das die Kinder durch ihre eigene Musik ausdrücken können, was sie wirklich interessiert. Im Jamliner steht ihnen dann zwar ein erwachsener Musikstudierter zur Seite, aber der zensiert ihren Songtext nicht. Die einzige Regel ist: Hauptsache nichts ist aus dem Internet gezogen.

Mit den anderen fünf Projekten setzt sich „Nestwerk“ ebenfalls für die Kinder aus Hamburg ein: An bestimmten Tagen in der Woche werden einige öffentliche Sporthallen geöffnet, damit die Kinder am Nachmittag Basketball und Federball und natürlich auch Fußball spielen können, so ähnlich, wie wir das auch mal an unserer Schule für die Pausen hatten. Die Aktion „Straßenfußball mit Toleranz“ kommt ursprünglich aus Kolumbien. Wichtig ist hierbei, dass die Fußballteams, die kostenlos auf Parkplätzen, in Hinterhöfen und eben auf der Straße trainieren, aus Mädchen und Jungen bestehen. Bei Turnieren, die hin und wieder in den verschiedenen Stadteilen stattfinden, kommt es vor allem auf Toleranz an und darauf, dass ein Mädchen das erste Tor schießt.

Jakob Ungerer erzählte uns auch noch von einem Projekt, in dem Ausbildungsplätze an Jugendliche und junge Erwachsene vermittelt werden. Dazu bekommen sie Coaches, die ihnen beim Aussuchen des Berufes (zum Beispiel Bürokaufmann/ -frau, Lagerlogist...) und bei der Bewerbung helfen. Mit Erfolg: Bisher haben im Rahmen dieses Projektes 44 Jugendliche eine Anstellung erhalten.

Eine weitere wichtige Aktion ist die „Schwimmförderung“. Nachdem Studien ergeben haben, dass 80% der Kinder aus sozial schwächeren Gegenden nicht schwimmen können, hat „Nestwerk“ für diese Kinder Schwimmunterricht eingerichtet, der zweimal die Woche stattfindet. Das fünfte große Projekt ist der „Los geht´s“- Jugendklub, der kostenlose Ausflüge in Schwimmbäder, in das „Hamburg Dungeon“, in Kletterparks und zu den bekannten Sehenswürdigkeiten Hamburgs organisiert. Die Ausflugsziele werden nach Bedarf ausgesucht: Viele der Kinder kennen Hamburg kaum, beispielsweise den Hamburger Hafen. Als Lisanne und ich mit den Mitarbeitern von „Nestwerk“ und auch einer Band des „Jamliners“ gesprochen haben, ist uns sehr schnell klar geworden, mit welcher Überzeugung und mit wie viel Spaß die Leute der Hilfsorganisation an ihre Arbeit gehen. Und wie beliebt deren Projekte bei den Kindern und Jugendlichen sind. Es lohnt sich also wirklich, „Nestwerk“ zu unterstützen.

Luisa Keßling, 10d