Seit neun Jahren besteht der Austausch zwischen unserer Schule und dem Collège Guillaume de Normandie in Caen in der siebten Klasse.
Unsere Austauschkollegin Frau Sauveur kommt im Frühjahr mit ihren Schülern und zwei Kollegen zu uns nach Hamburg, wir fahren im September des folgenden Schuljahres in die Normandie nach Caen.
Die französischen Schüler wohnen in den Familien ihrer deutschen Austauschpartner, lernen unsere Schule kennen und nehmen an einem Tag auch am Unterricht teil. An den anderen Tagen machen sie Ausflüge in Hamburg und werden von ihren deutschen Austauschpartnern am Nachmittag nach der Schule wieder abgeholt. Die deutschen Schüler haben regulären Unterricht, werden aber für zwei gemeinsame Exkursionen freigestellt. Das Wochenende wird von den Familien individuell gestaltet. Besonders beliebt sind gemeinsame Übernachtungen und Aktivitäten, aber auch Familienausflüge, ganz nach Interesse. Eine gemeinsame Party in der Schule bildet den Abschluss der Woche.
Im September (Klasse 8) fahren wir nach Caen. Wir besichtigen dort unter anderem die mittelalterliche Burg von Wilhelm, dem Eroberer (Guillaume le Conquérant) und fahren nach Bayeux , um uns sein abenteuerliches Leben vom normannischen Fürst zum König von England auf dem weltberühmten Teppich von Bayeux anzuschauen.
Natürlich lernen wir auch das französische Collège kennen und nehmen an einem Tag am Unterricht teil. An den anderen Tagen stehen Ausflüge auf dem Programm: der Besuch einer Fromagerie (Käserei) sowie ein Entdeckungsgang durch das wunderschöne Hafenstädtchen Honfleur und als Highlight, zusammen mit den französischen Schülern, ein Besuch des Mont St.Michel mit Wattwanderung und Einkehr in eine Biscuiterie.
Das Wochenende wird, wie auch bei uns, in der französischen Familie verbracht.
Wichtig ist uns beim Austausch die neuere Geschichte. Am 6.Juni 1944 sind die westlichen Alliierten in der Normandie gelandet und haben von dort aus Caen, Paris, Frankreich und Westeuropa befreit. Daher besuchen wir die Strände des D-Days sowie den amerikanischen und deutschen Friedhof. Für unsere Schüler ist dies eine sehr berührende Erfahrung und sie wissen danach die deutsch-französische Freundschaft umso mehr zu schätzen. Nach der Abschiedsparty im Collège, spätestens am Bahnhof, fließen dann auch die Tränen…
Der Frankreichaustausch ermöglicht unseren Schülern, Einblicke in die französische Gesellschaft zu bekommen, ihren geistigen Horizont zu erweitern, neue Freundschaften zu knüpfen, selbständiger zu werde und natürlich: ihr Französisch anzuwenden und zu verbessern! Was wollen wir mehr?
Sabine Adler