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Meine Damen und Herren,

dies waren die ersten Worte in unserer Inszenierung von Büchners fragmentarischem Werk Woyzeck und mit denselben Worten begrüße ich Sie zu diesem Blick hinter den Vorhang unserer Inszenierung. 

Zunächst einmal zu uns: wir sind die zwei S4 Theaterkurse von Frau Montag des Gymnasium Bondenwalds und haben im letzten Semester „Woyzeck“ mal mehr, mal weniger geplant umgesetzt und aufgeführt. Und wenn ich vorweggreifen darf, haben wir am Ende ein ziemlich gutes Stück Theater abgeliefert.

Wie man vielleicht schon merkt, sah es nicht immer so aus, als würde es zu diesem Ende kommen. So hatten wir eine Woche vor der Premiere noch nie mit beiden Theaterkursen zusammengeprobt. Zwei Thementage und ein ganzes Wochenende vor der Premiere wurde zum intensiven Proben genutzt, das mit etwas Murren hingenommen wurde.

„Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht besonders hohe Erwartungen an unser Stück, besonders da wir dafür das komplette Wochenende in der Schule arbeiten mussten.

Jedoch haben mir die Proben überraschenderweise sehr viel Spaß gemacht. Wir haben Szenen mit Freunden erstellt und immer wieder geübt, bis die kleinste Geste gepasst hat. Ich habe auch das Gefühl, dass ich zum Ende meiner Schulzeit nun nochmal viele neue Leute aus meinem Jahrgang besser kennenlernen konnte und kann auf jeden Fall sagen, dass ich diese Woche vermissen werde.“ 

-Lennart: Hauptmann

An diesem Probenwochenende kam auch das Gesamtkonzept der Regie endlich zum Vorschein und wir erkannten, dass dieses Stück: eine Mischung aus Büchners Fragmenten und einer Gerichtsverhandlung, welche als Rahmenhandlung fungierte, Potential hatte und etwas werden könnte.

„Die Regie zu übernehmen, war eine Aufgabe die schwer zu beschreiben ist. Die Verantwortung, den Ablauf und die kreativen Elemente zu koordinieren, brachte viel Arbeit mit sich. Die Inszenierung immer anzupassen und auch hinter dem Vorhang alles am Laufen zu halten, ist nicht einfach. Nichtsdestotrotz war es im Schulkontext eines der schönsten Projekte, an denen ich unter anderem mitwirken konnte. Ein Projekt, welches von einem Gemeinschaftsgefühl und Spaß getragen wurde und mit ein wenig Stress zu diesem unglaublichen Ergebnis geführt hat, an das ich mich immer gerne erinnern werde.

-Rémi: Richter und Regie

Am schwersten hatte es ohne Frage unser Woyzeck, welcher auf der Bühne unteranderem herumgeschubst, umgekrempelt und als Schreibablage verwendet wurde.

Am Tag der Premiere ging ich als Tod verkleidet als erster auf die Bühne und hielt meine Einstiegsrede und fühlte mich ein bisschen nervös, was sich wohl nicht vermeiden ließ. Doch nach den ersten zögerlichen Sekunden begann das Spiel und jeder hat seine Einsätze bekommen oder gekonnt überspielt falls kleine Fehler unterliefen. Und das war auch die generelle Einstellung, welche ich mitbekommen habe. 

Nach der Show konnten wir uns mit den Besuchern unterhalten und haben einige sehr positive Rückmeldungen bekommen.

„Ich war sehr positiv überrascht. Ich hatte Schultheater Klamauk erwartet“

-Niklaas, (: bekannt als derjenige der Stufe, nichts hinter dem Berg zu halten)

Oder der Dialog mit Laura, einer Theaterkennerin aus dem Kunstprofil, die ihr Theaterstück zwei Wochen vor unserem aufgeführt hat.

Ich: Und mochtest du das Stück?

Laura: Ja, besonders den Anfang.

Ich: Dann muss ich ja etwas richtig gemacht haben?

Laura: Ja, nein ich meine den Anfang mit dem Wechsel zwischen chorischem und dialogischem Sprechen

Doch nicht nur für den Anfang haben wir Lob bekommen, sondern auch für unsere Raumnutzung und besonders unsere Interpretation der Szene, in der Marie den Tambourmajor kennenlernt und vielen als „die Tinder-Szene“ im Gedächtnis geblieben ist

Damit verabschiede ich mich jetzt, wie es begonnen hat.

Meine Damen und Herren, Sie können jetzt gehen aber seien Sie sich gewiss, dass die Theateraufführungen nächstes Jahr auch gut werden.

Finn: Regie und Tod.