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Am Gymnasium Bondenwald wird das Fach Theater – mit Ausnahme des 6. Jahrgangs – durchgängig von der 5. Klasse bis zum Abitur angeboten. In der Unterstufe (5. und 7. Jahrgang) wird Theater 60 Minuten pro Woche im Klassenverband unterrichtet. Hier wird direkt an den Theater-Unterricht der Grundschulen angeknüpft.

theat-quoteIn der Mittelstufe (8.-10. Jahrgang) wird das Fach Theater im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts angeboten: Die Jugendlichen müssen sich nun zwischen Musik, Bildender Kunst und Theater entscheiden.
In der Oberstufe schließlich haben die Schülerinnen und Schüler aller Profile die Möglichkeit, das Fach Theater als zweistündigen Kurs anzuwählen.
Zentrale Elemente des Theaterunterrichts sind die Handlungsfelder Körper, Raum und Zeit. Dabei wechseln individuelles Körpertraining, vertrauensbildende Übungen, Übungen zur Konzentration und zur Koordination sowie Ausdrucksübungen miteinander ab. Übungen für Atem, Stimme und Artikulation dienen schließlich dem sicheren und selbstbewussten Auftreten.
In den über 20 Theaterkursen an unserer Schule werden Improvisationsübungen mit und ohne Stückhintergrund durchgeführt, es werden kleinere Szenen selbst geschrieben und auf der Bühne ausprobiert, und es werden Theatertexte adaptiert. In der Mittelstufe steht am Ende des Schuljahres vielleicht sogar schon eine kleine Aufführung. In der letzten Zeit gehen die Bestrebungen aber auch immer mehr dahin, neben der Aula weitere Orte für das Theaterspiel zu entdecken: William Shakespeares »Sommernachtstraum« wurde beispielsweise vor einigen Jahren in der sommerlichen Abenddämmerung des Rosenhofs zur Aufführung gebracht.

Dem besonderen Charakter einer Schule mit ausgewiesenem musikalischen Schwerpunkt wird dadurch Rechnung getragen, dass die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler immer wieder mit den Musikern kooperieren und gemeinsame Aufführungen bestreiten. Dabei reicht das künstlerische Spektrum in der Oberstufe mittlerweile von der Revue über das Musical bis hin zur Oper. – Weitere Kooperationen gibt es insbesondere mit der Bildenden Kunst sowie dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
In den vergangenen Jahren wurden u.a. »Pelléas und Mélisande« von Maurice Maeterlinck (ein Hauptwerk des Theaters des Symbolismus), »Momo« von Michael Ende, »Tschick« von Wolfgang Herrndorf, das Musical »Cabaret« von John Kander, Fred Ebb und Joe Masteroff, »Alice im Wunderland« von Lewis Carroll, »Wir wollen es!« nach William Shakespeare sowie »Furcht und Elend des Dritten Reiches« von Bertolt Brecht aufgeführt.
Dass auch Filme Ergebnisse der schulischen Theaterarbeit sein können, demonstrierte eindrucksvoll die Klasse 6b im Schuljahr 2016/2017, deren filmischer Beitrag zur bundesweiten Antiraucherkampagne »Be Smart – Don't Start« mit einem von drei ersten Bundespreisen sowie einem zweiten Landespreis der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet wurde.
Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen unterrichten am Gymnasium Bondenwald das Fach Theater. Und sie alle freuen sich mit ihren Schülern, wenn nach einer langen, zeitintensiven und entbehrungsreichen Probenzeit, von Lampenfieber geschüttelt, nach einer geglückten Aufführung schließlich der Vorhang fällt.

Doch vorher noch ruft Puck in Shakespeares „Sommernachtstraum“:
„Wenn wir Schatten euch missfielen,
Denkt zum Trost von diesen Spielen,
Dass euch hier nur Schlaf umfing,
Als das alles vor sich ging.
Dies Gebild aus Schaum und Flaum
Wiegt nicht schwerer als ein Traum;
Drum verzeiht, was ihr gesehn,
Dann solls künftig besser gehn.
[…]
Nun gut Nacht! – Doch haltet ein:
Klatscht erst Beifall unserm Stück!
Dann bringt Puck euch nichts als Glück.“

Dr. Oliver Möbert (Fachleitung Theater)