Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnung der Blitzausstellung "KUNSTPIONIERE: Schüler forschen und arbeiten zur Ausstellung Jed Martin - Die Karte ist interessanter als das Gebiet" am Donnerstag, 15.6.2017 um 19:00 Uhr im Kunstverein Hamburg. Innerhalb des Programms KUNSTPIONIERE entwickeln Schüler/innen eigene künstlerische Positionen - inspiriert durch die Ausstellung im Kunstverein.
Das Bondenwald Gymnasium nimmt zum dritten Mal an dem Kunstpioniere Projekt der Stadt Hamburg teil.
Dieses Kunstprojekt gibt es erst seit 2015 und strebt eine Zusammenarbeit zwischen Schule und Museum an. Bei dem Kooperationsprojekt zwischen Hamburger Schulen und Kunstmuseen geht es darum, zeitgenössische Kunst in den Schulen verstärkt zum Dreh- und Angelpunkt einer Auseinandersetzung im Kunstunterricht zu machen.
Im Mittelpunkt steht dabei eine individuelle Erforschung zeitgenössischer Kunst und um eine prozessorientierte Arbeitsweise über einen längeren Zeitraum. Die Schülerergebnisse werden in einer Blitzausstellung in der jeweiligen Kunstinstitution ausgestellt.
Informationen:
Kooperation: Kunstverein Hamburg und Bondenwald Gymnasium
Tobias Peper (Kunstverein Hamburg), Nina Kuttler (Künstlerin) und Dr. Christiane Brohl (Bondenwald Gymnasium)
Ausstellung: Jed Martin - Die Karte ist interessanter als das Gebiet
Ausstellungslaufzeit: 22.04.-18.06.2017
Schüler: 24 Schüler aus der 9 Klasse Wahlpflichtkurs Kunst
Termine im Kunstverein:
20.04.2017 Generalprobe Schauspielhaus und Kunstverein: ca. 13:00-15:00 Uhr
21.4.2017 Pressekonferenz: 11 Uhr (2-4 Schüler)
04.05.2017 Projekttag im Kunstverein von 10:00- 14:00 Uhr
15.6. 2017 Blitzausstellung im Kunstverein: 19:00 Uhr Eröffnung /Aufbau ab 16:00 Uhr
Konzept der Ausstellung im Kunstverein
JED MARTIN – Die Karte ist interessanter als das Gebiet
Termine
22.4. – 18.6.2017
1. Eröffnung: 21.4.2017, 19 Uhr
Es gibt 5 Eröffnungen, die an die Theateraufführungen gekoppelt sind und zu der jedes Mal ein anderer Redner eingeladen wird.
Idee und Konzept: Anita Schmid, Christoph Luser, kuratiert von Bettina Steinbrügge, Anita Schmid und Christoph Luser
Projektbeschreibung
Parallel zur Aufführung der Theaterfassung von Houllebecqs Roman Karte und Gebiet
im Deutschen Schauspielhaus wird im Kunstverein eine Ausstellung ausgehend vom fiktiven Malerstar Jed Martin – der Hauptfigur des Romans – inszeniert. Zentrales Motiv des Romans ist das Spiel mit Realität und Fiktion, die Bewegung auf beiden Ebenen und das Eintauchen in eine Welt dazwischen. So tritt dann auch Houellebecq selbst als einer der Protagonisten in Erscheinung. Die Überschneidung von Realitäten sowie das Verschwimmen von Wirklichkeit und Fiktion soll mit diesem Projekt, im Sinne des Romans, als Ausstellung und Performance sichtbar gemacht werden. Die Auseinandersetzung mit dem Kunstmarkt, die zunehmende Professionalisierung des Künstlers und Fragen an das Künstlerbild heute werden bestimmende Themen sein. Gemeinsam mit der Wiener Künstlerin Anita Schmid und dem Grazer Schauspieler Christoph Luser wurde ein interdisziplinäres Konzept erarbeitet, das Bühnen- und Ausstellungsraum zusammenbringt, um das Verhältnis von inszeniertem Kunstraum und sozialer Realität zu befragen.
Auf der Bühne im Schauspielhaus wird sich der fiktiven Künstlerfigur Jed Martin aus performativer Sicht genähert, ohne dass die Figur jedoch selbst in Erscheinung treten wird. Auszüge aus dem Roman, Sekundärliteratur, Interviews und Künstlertexte werden zu diesem Zweck vermengt. Im Anschluss an jede der fünf Aufführungen im Schauspielhaus eröffnet im Kunstverein in Hamburg eine Gruppenausstellung, die als retrospektive Einzelausstellung Jed Martins inszeniert wird – die real beteiligten KünstlerInnen fungieren in ihr als Besetzung.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung im Kunstverein wird auf der kritischen Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Künstlerbild liegen. Seit den 1990er-Jahren hat das Künstlerbild eine entscheidende Wandlung durchgemacht: vom dem Bild des idealistischen Künstlers, der als Korrektiv gegen berechnenden Materialismus, der konformistischen Bourgeoisie und der ausbeuterischen Arbeitswelt auftritt hin zum fantasievollen, mobilen, hierarchiefeindlichen, sich selbstmotivierenden Entrepreneur, der als Idealbild des Arbeitnehmers der Zukunft gilt. Es scheint, als sei gerade die Kultur zu einem Prinzip der kapitalistischen Entwicklung geworden, zu einem Ideal mit hohem Mehrwertfaktor. Dies hat Auswirkungen auf die künstlerische Arbeit wie auch auf das Selbstbild und das Fremdbild, was in dieser Ausstellung – durchaus divers - dargestellt werden soll.